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11.10.2010

Wachstum auf allen Märkten

Hameln, 7. Oktober 2010 – Die Lenze SE hat die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise hinter sich gelassen. Der Vorstandsvorsitzende Dr. Erhard Tellbüscher sagte auf der Bilanzpressekonferenz seines Unternehmens in Hameln: „Wir sind froh darüber, die Krise aus eigener Kraft bewältigt zu haben. Durch konsequente Kostenanpassungen und den gestiegenen Auftragseingang konnten wir ein positives Ergebnis erzielen.“ Gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Frank Maier präsentierte er am Firmensitz in Groß Berkel bei Hameln die Bilanz des vergangenen Geschäftsjahres und gab einen Ausblick.

Die Auftragslage von Lenze im laufenden Geschäftsjahr ist ausgezeichnet. Die Märkte erholen sich schneller als prognostiziert. Die Fertigung ist sehr gut ausgelastet, deshalb stieg auch die Zahl der Beschäftigten wieder an. „Wir gehen inzwischen von einer stabilen und nachhaltigen Erholung der Konjunktur – und unserer Kunden – aus“, fasste Dr. Tellbüscher zusammen. Die gute Nachfrage zeigt auch auf der Personalseite positive Effekte: Inzwischen liegt die Zahl der Mitarbeiter wieder über 3.000.

Der Beginn des Geschäftsjahres 2009/2010 (1. Mai 2009 bis 30. April 2010) war stark von der Wirtschaftskrise gezeichnet. Im zweiten Halbjahr zeigte sich jedoch eine deutliche Erholung. Auf Jahresbasis ergab sich insgesamt ein Umsatzrückgang von rund 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Lenze-Gruppe hat damit innerhalb von zwei Geschäftsjahren rund 33 Prozent Umsatz eingebüßt. „Unser Geschäftsjahr war geprägt von massiven Umsatzschwankungen. Diese zeigen die große Dynamik in unserer Branche der Antriebstechnik im Vergleich zum allgemeinen Maschinenbau. Unsere Kunden im Maschinenbau haben in aller Regel eine Lieferzeit von mehreren Wochen oder Monaten. Von Zulieferern, wie den Anbietern der Antriebstechnik, werden aber Lieferzeiten von wenigen Tagen erwartet. Ein Rückgang im Auftragseingang eines Maschinenbauers führt deshalb fast unmittelbar zum Umsatzrückgang bei den Zulieferern, da Lagerbestände zunächst abgebaut werden“, analysierte Dr. Tellbüscher.



Der Umsatz der Lenze SE betrug im Geschäftsjahr 2009/2010 416,9 Mio. € (Vorjahr: 505,4 Mio. €). Das entspricht einem Rückgang von 18 Prozent. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten liegt bei 3,6 Mio. € (Vorjahr: 5,3 Mio. €). Trotz des Rückgangs um 31 Prozent konnte damit im Krisenjahr ein operativer Gewinn erwirtschaftet werden. Das Ergebnis nach Steuern beträgt 1,3 Mio. € (Vorjahr: –?8,7 Mio. €) und ist wegen der Sondereffekte nicht direkt mit dem Vorjahreswert vergleichbar.

Die Eigenkapitalquote wuchs um 1 Prozent und beträgt nun 60 Prozent (Vorjahr: 59 Prozent). Die Finanzlage der Lenze-Gruppe ist trotz des Krisenjahres weiterhin äußerst stabil. Am 14. Oktober 2009 wurde der Wechsel der Rechtsform von der deutschen AG zur europäischen Aktiengesellschaft SE wirksam.

Die Zahl der am Stichtag 30. April 2010 in der Lenze-Gruppe beschäftigten Mitarbeiter sank um 306 auf 2.897 (Vorjahr: 3.203). Dies ist überwiegend auf Maßnahmen zur Kostenanpassung zurückzuführen. Im Durchschnitt arbeiteten im Berichtsjahr 2.972 Beschäftigte in der Lenze-Gruppe (Vorjahr: 3.346). Die Zahl der durchschnittlich in Deutschland tätigen Mitarbeiter hat sich im Geschäftsjahr 2009/2010 von 1.862 auf 1.635 Personen reduziert. Der Anteil der im Inland beschäftigten Mitarbeiter an der Gesamtbelegschaft sank damit von 56 Prozent im Vorjahr auf knapp 55 Prozent. Die größten Standorte sind Groß Berkel bei Hameln (Niedersachsen) sowie Extertal (Nordrhein-Westfalen). Die größten ausländischen Standorte sind Asten bei Linz (Österreich), Shanghai (China) sowie Uxbridge (Massachusetts, USA).

Der Gesamtaufwand für Forschung und Entwicklung betrug im Berichtszeitraum 31,6 Mio. €. Damit lagen die Ausgaben mit 7,6 Prozent bezogen auf den Umsatz leicht über dem Vorjahreswert. „Das Ziel unserer Entwicklungsarbeit ist es, unseren Kunden ein durchgängiges Portfolio der Antriebs- und Automatisierungstechnik anzubieten, das dem neusten Stand der Technik entspricht. Unsere Kunden schätzen die hohe Zuverlässigkeit von Komponenten, das aufeinander abgestimmte und skalierbare Produktportfolio sowie die einfache Anwendbarkeit unserer Produkte“, unterstrich der Vorstandsvorsitzende.

Wichtigster Bereich des Lenze-Portfolios ist nach wie vor die Antriebstechnik, d.?h. die Servo- und Frequenzumrichter sowie die Elektromechanik mit ihren Motoren und Getrieben. Analysen zeigen, dass die Kunden im Maschinenbau zum Großteil komplette Lösungen aus verschiedenen Lenze-Produkten in ihren Maschinen einsetzen. Im vergangenen Jahr investierte Lenze massiv in den Ausbau seines Automatisierungsportfolios. In diesem Herbst bringt das Unternehmen eine neue Steuerungsplattform auf den Markt und bietet damit seinen Kunden von der Elektromechanik über die Antriebe bis zur Visualisierung und Steuerung ein durchgängiges Portfolio, das von einzelnen Produkten bis hin zu Lösungen und kompletten Systemen reicht. Diese mechatronische Plattform wird flankiert von einem umfangreichen Beratungs- und Dienstleistungsangebot. Damit unterscheiden sich die Angebote aus Hameln von denen der Wettbewerber. „Wir arbeiten daran, diese Stärke weiter auszubauen“, sagte Dr. Tellbüscher.

Produkte von Lenze steigern die Effizienz von Maschinen und Anlagen und tragen so zu einem geringeren Energieverbrauch bei. Das Thema Energieeffizienz wird auch in Zukunft auf der Agenda bleiben. „Unser Ansatz geht über den Einsatz effizienter Produkte hinaus. Wir bieten unseren Kunden einen umfassenden Ansatz, um bereits bei der Planung von Anlagen die effizientesten Lösungen zu finden. Unsere Technologien und Konzepte zum Energiesparen und Kostensenken nennen wir Lenze BlueGreen“, erläutert Dr. Tellbüscher die aktive Umweltstrategie seines Unternehmens.

In der Elektromobilität entwickelt sich ein ganz neuer Anwendungsbereich für den geregelten Elektroantrieb, der den Umfang der industriellen Antriebstechnik in zehn Jahren deutlich übersteigen kann. Schon seit geraumer Zeit sind Wechselrichter von Lenze im Hauptantrieb von Hybridbussen im Piloteinsatz. Sie erreichen Einsparpotenziale beim Kraftstoffverbrauch in Höhe von bis zu 30 Prozent. Wechselrichter von Lenze sind auch bei Herstellern von Nutzfahrzeugen gefragt. Sie werden als Nebenaggregate montiert, die zum Beispiel bei der Klimatisierung eine Funktion erfüllen. „Hier sind wir über das Pilotstadium hinaus und in der Serienausrüstung. Die Elektromobilität wird uns in der Zukunft sowohl neue Technologien als auch Anwendungsfelder eröffnen“, informierte Dr. Tellbüscher.

Ausblick auf das Geschäftsjahr 2010/2011

Mit Beginn des aktuellen Geschäftsjahres stieg der Auftragseingang deutlich. Im Vergleich zum Vorjahresquartal wies das erste Quartal einen Zuwachs in der Produktion von mehr als 80 Prozent aus. Der Vorstand der Lenze SE schätzt den weiteren Verlauf des Wirtschaftsjahres 2010/11 recht positiv ein. Der starke Anstieg ist auch darauf zurückzuführen, dass Lenze in der Krise neue Märkte erschließen konnte. In den stark wachsenden Ländern China und Indien ist das Unternehmen bereits aktiv. Jetzt konnte Lenze auch in Brasilien seine Position auf dem wichtigsten südamerikanischen Markt durch die Übernahme eines Vertriebs- und Servicepartners ausbauen.

Einen Umsatzzuwachs registrierte das Unternehmen, das 1947 von Hans Lenze gegründet wurde, in allen großen Wirtschaftsregionen: In Asien verdreifachte er sich, in Europa – und besonders in Deutschland – wuchs er in den ersten Monaten um rund 40 Prozent. Nur Nordamerika blieb wegen der konjunkturellen Schwäche auf dem US-Markt hinter diesen Zahlen zurück, dort steigerte Lenze den Umsatz um vier Prozent. „Unsere verbesserten Kostenstrukturen sowie die Vielzahl neuer Produkte werden uns sowohl weiteres Wachstum bringen als auch das Finanzergebnis positiv entwickeln lassen“, gab Dr. Tellbüscher einen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr.




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