Optimierung der Fertigung durch Collaboration-Konzepte
(Serrig, 7. Juli 2008) Die Optimierungspotenziale in den Produktionsprozessen lassen sich nach Praxisanalysen des Softwarehauses FELTEN nur dann ausreichend nutzen, wenn die Fertigungsunternehmen auf Collaboration-Konzepte setzen. Es hat festgestellt, dass in den Produktionsstrukturen die Möglichkeiten zur Leistungssteigerung und Verbesserung der Wirtschaftlichkeit nicht ausreichend ausgeschöpft werden, sofern es an etablierten Verfahren für ein eng koordiniertes Miteinander aller daran beteiligten Unternehmensbereiche fehlt. Notwendig sei eine deutlich engere Verzahnung als bisher.
„Typischerweise sind heute die Produktionsmanager für die Fertigungslösungen zuständig, die ERP-Systeme werden dem IT-Bereich zugeordnet, außerdem nehmen häufig der Entwicklungsbereich, das Qualitätsmanagement und weitere Verantwortliche direkt oder indirekt Einfluss auf die Gestaltung der Fertigungsprozesse“, beschreibt Werner Felten die komplexen Planungs- und Entscheidungsprozesse als ein zentrales Problem. „Oft behindern dann abweichende Positionen der Entscheidungsbeteiligten die Realisierung gemeinsamer Ziele“, beobachtet der Geschäftsführer des Softwarehauses in der Praxis. Dies sei beispielsweise häufig bei der Bewertung technischer Präferenzen und Investitionsprioritäten festzustellen.
Weil es an ausreichend koordinierten Verfahren zwischen den beteiligten Fachbereichen mangelt, könnten zudem keine gegenseitigen Impulse entstehen. Auch werde ein Transfer von Innovationen bei den Technologien wie auf der Ebene der Methoden und Verfahren nur sehr begrenzt möglich. „Wenn eine zu isolierte Ausrichtung auf den eigenen Kompetenzbereich besteht und keine gegenseitige Befruchtung möglich ist, bleiben die Optimierungskonzepte vielfach deutlich unter ihren Möglichkeiten“, urteilt Felten. Würden jedoch kollaborative Modelle verfolgt, könnten ganz praktische Effekte erzielt werden. „Beispielsweise könnte sich der Nutzen darin zeigen, dass dann bereichsübergreifende Methoden zur Definition von Messgrößen entwickelt werden oder sich Erfahrungen mit SOA-Konzepten aus dem ERP-Umfeld auf den MES-Bereich transferieren lassen.“
Der Collaboration-Gedanke leitet sich wesentlich aus den Ansätzen für Production Intelligence-Strategien (PI) ab. Er resultiert aus der Erkenntnis, dass die Entwicklung intelligenter Fertigungsstrukturen nicht allein auf der Unterstützungsbreite und -qualität einzelner Softwaresysteme wie etwa ERP- oder MES-Lösungen beruht, sondern die Gesamtheit der beteiligten technischen Komponenten, methodischen Verfahren und handelnden Menschen einbeziehen muss. Production Intelligence unterscheidet sich somit von den herkömmlichen Optimierungsstrategien für Fertigungsunternehmen. „Es wird ein umfassender Integrationsansatz verfolgt statt sich wie bisher mehr oder weniger isoliert auf bestimmte Methoden oder Softwaresysteme zu fokussieren“, beschreibt Werner Felten den entscheidenden Unterschied.