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19.06.2008

Eines der 100 innovativsten Unternehmen im deutschen Mittelstand

Bonn/Neuss - Den ehemaligen aktiven Leistungssportler sieht man Dirk Ackerknecht immer noch an. Der heute 43-jährige Unternehmer jagte in der Saison 1983/84 für die Düsseldorfer Eislauf Gemeinschaft (DEG) dem Puck hinterher. Heute treibt er in seiner knapp bemessenen Freizeit zwar immer noch Sport, doch den Großteil seiner Energie investiert der gelernte Drucktechniker in das Neusser Familienunternehmen Meinke GmbH http://www.meinke.de.

Im Eingangsbereich des Standorts in der Hansemannstraße kann der Besucher an der Wand die Meilensteine in der Entwicklung des Unternehmens verfolgen. Im Jahr 1926 gründete der kaiserliche Kaufmann Wilhelm August Meinke die Firma für Buchdruck, Bleisatz und Verarbeitung. Damals hatte man in der Merowingerstraße in Düsseldorf mit zehn Mitarbeitern Quartier bezogen. Im Jahr 2000 siedelte Meinke in ein eigens für das mittelständische Unternehmen konzipierte Firmengebäude nach Neuss um – sehr schön am Ufer eines Sees gelegen. Das Firmenjubiläum zum 80. Geburtstag im Jahr 2006 konnte eines der modernsten Druckhäuser Europas gemeinsam mit rund 70 Mitarbeitern feiern, die fast alle aus der Region stammen.

Druckerschwärze im Blut

Obwohl die meisten deutschen Druckereien nur bis zu zehn Mitarbeiter haben, sind auch bei der deutliche größeren Firma Meinke die Verhältnisse noch sehr überschaubar. Dirk Ackerknecht hat gleichsam Druckerschwärze im Blut und kennt seinen Betrieb bis in die kleinsten Verästelungen. Zurzeit arbeiten zehn Drucker, zehn Apparateführer (Hilfskräfte an den Druckmaschinen), 13 Leute in der Verwaltung, acht Personen in der Vorstufe und die restlichen Mitarbeiter im Versand, Lager und in der Weiterverarbeitung für Meinke. „Ich habe mein ganzes bisheriges Berufsleben bei Meinke verbracht“, erläutert der Geschäftsführer. „Mein Vater Dieter Ackerknecht musste die Firma im Jahr 1962 nach dem Tod meines Großvaters schon im Alter von 24 Jahren übernehmen. Unter seiner Leitung ist das Unternehmen kontinuierlich gewachsen. Ich habe zunächst Drucker gelernt und dann um eine Ausbildung als Drucktechniker ergänzt. Anschließend habe ich in der Geschäftsführung der Firma Meinke und im Düsseldorfer Büro unseres Unternehmens gearbeitet. Aber noch heute steht mir mein Vater mit Rat und Tat zur Hilfe. Er hat aber frühzeitig für einen reibungslosen Übergang gesorgt, so dass ich seit dem Jahr 2000 – also quasi mit dem Umzug nach Neuss – für die operativen Aufgaben zuständig bin.“



Wie die gesamte Druckbranche im Vorfeld der internationalen Leitmesse drupa http://www.drupa.de in Düsseldorf zeigte sich auch Ackerknecht gedämpft optimistisch. „2007 haben wir einen Umsatz von 11 Millionen Euro gemacht. Für 2009 gehen wir von ähnlichen Zahlen aus. Leider wird auch in unserer Branche sehr viel nur noch über den Preis entschieden. Dem tragen wir natürlich Rechnung. Doch zu ruinösen Dumpingpreisen arbeiten wir nicht. Wir setzen auf Qualität und bewegen uns preislich im Mittelfeld“, so Ackerknecht. Doch was heißt Qualität konkret in der Druckbranche? „Wir arbeiten hart daran, unsere Fehlerquoten möglichst gering zu halten. Wir drucken beispielsweise sehr viele Geschäftsberichte. Da wären falsche Zahlen oder andere Mängel fatal. Daher beschäftigen wir allein zwei Korrektoren, die nur darauf achten, dass wir unseren Kunden beste Qualität bieten können.“

Doch Fehlervermeidung ist nicht alles. Längst verstehen sich moderne Druckereien auch als Dienstleister, die ihren Service ausbauen und zum Beispiel auf die Kunden zugeschnittene Datenbanklösungen im Portfolio haben. „Es ist zwar eine Binsenweisheit, doch sie trifft trotzdem zu 100 Prozent zu: Ein Unternehmen ist nur so gut wie seine Mitarbeiter. Wir engagieren uns daher sehr stark in der Schulung unserer Belegschaft. Hier arbeiten wir eng mit der Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) http://www.heidelberg.com zusammen und sind eine enge Partnerschaft eingegangen. Schon seit Jahrzehnten setzt die Firma Meinke auf die Qualität der Druckmaschinen des Weltmarktführers im Bogenoffsetdruck. Für uns ist es daher selbstverständlich und nahe liegend, unsere eigenen Mitarbeiter regelmäßig zu IT- und anderen Schulungen an die Akademie von Heidelberg zu schicken, da die Ausbildung dort hochwertig und praxisnah abläuft“, sagt der Meinke-Chef.

Tief im Rheinland und in NRW verwurzelt

Die meisten Kunden hat das Unternehmen im Rheinland und in ganz Nordrhein-Westfalen. Sie kommen aus den Branchen Automobil, Kosmetik, Pharma, Mode, Foto, Hifi, IT und Versicherungen. Ob Akzidenzen, Geschäftsberichte, Kalender, Mappen, Plakate oder Verpackungen inklusive Packmittelbeileger – das Neusser Unternehmen bietet die komplette Print-Media-Dienstleistungslinie an. „Wir drucken für Aldi, BMW, 3M, Ergo Versicherungsgruppe, Renault, RWE oder auch die T-Com, um ein paar prominentere Namen zu nennen. Um die Qualitätsansprüche solcher Kunden zu erfüllen, müssen wir regelmäßig in moderne Technik investieren. Früher haben wir ungefähr alle sechs Jahre eine neue Druckmaschine angeschafft. Heute stehen drei große Heidelberg Speedmaster-Druckmaschinen im Wert von insgesamt sechs Millionen Euro in unserer Halle, die wir alle vier Jahre durch neue ersetzen müssen“, erklärt Ackerknecht. Der Ausweis der guten Zusammenarbeit: Meinke ist Referenzdruckerei von Heidelberg.

Dass das Unternehmen gute Arbeit leistet, wurde auch schon vielfach von anerkannten Fachleuten aus der Wirtschaft bestätigt. Pünktlich zur Drupa 2004 nahm der Neusser Familienbetrieb die längste Bogenoffset-Maschine der Welt in Betrieb. Dadurch erzielte das Unternehmen eine Vorreiterrolle im Bereich Druck und Veredelung. Der Lohn: Im selben Jahr ehrte Lothar Späth Geschäftsführer Ackerknecht auf der Zugspitze in der Kategorie „Innovationsförderndes Top-Management“ mit dem Gütesiegel TOP 100. Für – so die Begründung – herausragende innovative Leistungen bekam man im Jahr darauf erneut das Gütesiegel TOP 100.

„Diese Auszeichnungen erfüllen uns mit Stolz und spornen die ganze Belegschaft an. Auch 2007 haben wir es wieder unter die 100 innovativsten Unternehmen im Mittelstand gebracht. Dabei wurde es insbesondere eine überdurchschnittliche Kundenfreundlichkeit und Dienstleistungsqualität attestiert“, so Ackerknecht. Um den Gestaltungsprozess von aufwendigen Druckerzeugnissen zu vereinfachen, bietet Meinke den Kunden zum Beispiel den Einsatz modernster Web-2-Print-Technologien an, die entsprechend deren Bedürfnissen individuell ausgewählt und angepasst werden. So erhält jeder Kunde sein maßgeschneidertes System und kann dann die Standardprodukte wie Flyer, Visitenkarte etc. bis hin zu Geschäftsberichten online gestalten und in die Produktion einfließen lassen.

Motivierte Mitarbeiter als Schlüssel zum Erfolg

Zudem lässt Meinke die Auftraggeber nicht „im Regen stehen“. Daher liefert der Mittelständler seinen Kunden nicht nur ein fertiges Produkt, sondern ergänzt das eigenen Dienstleistungsangebot mit Schulungen, um die Auftraggeber für eventuell auftretende Probleme schon im Vorfeld zu sensibilisieren. Um auf Dauer erfolgreich zu sein, muss man sich vom Markt differenzieren. „Zusätzlich zu den Standard 10-Farben-Maschinen der neuesten Heidelberg Generation bieten wir unseren Geschäftspartnern heute die UV- und Dispersionslack-Veredelung ihrer Akzidenzen, Broschüren und Geschäftsberichte an – und das ebenfalls auf den neuesten Heidelberg-Maschinen“, berichtet Ackerknecht. Dank der neuen Veredelungsmöglichkeiten entwickele sich eine normale Drucksache für Markenartikler und Luxusbranchen zu einer gefühlvollen Angelegenheit: bedrucktes Papier, das nicht nur optisch beschichtet ist, sondern auch haptische Sensoren anspricht und Emotionen weckt. Das soll auch den Absatz am Point-of-Sale fördern.

Im Vorfeld der Fachmesse drupa schaute die Firma Meinke – wie gesagt - mit realistischem Optimismus in die Zukunft. Damit auch die Mitarbeiter mitziehen, hat sich Ackerknecht etwas ganz Besonders ausgedacht: An jedem Tag, an dem bei Meinke fehlerlos gearbeitet wird, zahlt er einen bestimmten Geldbetrag in eine gemeinsame Kasse. Hat sich auf dem Mitarbeiterkonto eine gewisse Summe angespart, wird dieses Geld in eine Firmenveranstaltung investiert. Dies motiviert die Mitarbeiter und fördert den Teamgeist.





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